Dienstag, 28. Juni 2016

Projekt HOBBYRAUM: meine TEXTIMA


An der rechten Seite wird die große Arbeitsplatte von meiner Textima-Nähmaschine ergänzt.

An einer solchen Maschine habe ich in meiner ersten Lehrausbildung gearbeitet und vor einigen Jahren habe ich dieses Schätzchen über eBay gefunden.

Ich habe sie in unserer Rostocker Fachwerkstatt generalüberholen lassen und nun läuft sie wie neu. Herr Großmann versteht sich bestens auf alle Arten von Nähmaschinen, auch auf diese etwas älteren Industrie-Modelle. Ursprünglich hat die Textima übrigens einen Starkstromanschluss, aber es gibt sie auch häufig umgerüstet auf 220 V.

Die Maschine hat ein stabiles, mehrfach höhenverstellbares Metallgestell mit breitem, im Neigungswinkel verstellbaren Tritt und einem Kniehebel zum Anheben des Füßchens.


Die Spulchen lassen sich parallel während des Nähens befüllen (Foto links) und für Zusatzteile, wie Reihfuß, Säumer u.a. gibt es einen (nicht so hübschen, aber sehr praktischen) angebauten Kasten aus Holz. Den habe ich zurzeit abgenommen; er bekommt noch eine andere Farbe.
Zum verriegeln / rückwärts nähen nutzt man den flachen Hebel am Standfuß (Foto rechts) und mit dem runden Drehknopf darunter reguliert man die Stichlänge.


Meine Textima ist eine reine Geradstich-Nähmaschine, aber für alle anderen Sticharten habe ich ja noch eine Overlock und eine Janome. Nähmaschinen dieser Art sind fast unkaputtbar und unheimlich robust. Wer viel Geradstich näht und feste Materialien wie Leder oder Jeans z.B. für Taschen hat mit ihr das perfekte Modell. Aber auch dünne Stoffe wie Gardinen, Batist, Baumwollstoffe vernäht man mit einer solchen Textima in unglaublicher Geschwindigkeit und zieht dabei keinen Stoff nach unten, da sie nur das kleine Einstichloch hat.
 

Eher praktisch als schön ist war ursprünglich auch die Arbeitsplatte, aber auch hier lässt sich mit Dekorfolie und Farbe einiges machen.
Ich habe eine bei toom gefunden, die recht gut zur Arbeitsplatte und den holzfarbenen Teilen des Schranks passt. Außerdem hat sie eine etwas größere Stärke und wirkt eher matt und ein wenig strukturiert. So ist die Fläche blendfrei trotz des davor liegenden Fensters und die Folie ließ sich sehr gut verarbeiten, ohne einzureißen und mit guter Klebekraft.


Ich habe sie bis zur Unterseite 5cm überlappend verklebt und an den Gummipuffern, Scharnieren und metallischen Auflagepunkten, den Löchern für Schrauben und der Aussparung für den Antriebsriemen mit einem Cuttermesser sauber ausgeschnitten.
Hierfür braucht man gutes Licht, Geduld und Zeit- aber die Arbeit lohnt sich und die Platte sieht nun aus wie neu. Eine Rolle Folie, 2m lang, kostet 8.95€.

Verarbeitungstipps: die Fläche gut reinigen (ölfrei ist wichtig!), anschließend einsprühen mit Wasser + einem Spritzer Spülmittel (damit sich die Folie verschieben lässt). Von links mit der gr0ßen Fläche beginnen; dabei erst das Schutzpapier nur zur Hälfte entfernen. Rechts beim Antriebsriemen die Folie durchtrennen; die beiden Kanten treffen später genau aufeinander und sind fast unsichtbar. In Luftblasen mit einer feinen Nadel einstechen und die Luft zum Einstich hin ausstreichen. Stellen, die nicht gut kleben, leicht gerundet sind oder an den Kanten leicht anfönen. Nicht zu heiß, aber die warme Luft lässt de Folie besonders gut kleben, aber auch ausdehnen. Das braucht man, wenn man z.B. gewölbte Teile umkleben will; hier bei der Maschine ist alles gerade.

Der Preis? Meine Textima hat 100.-€ gekostet + 80.-€ für die Generalüberholung. Für einen solchen Preis bekommt man normalerweise kaum einen so stabilen und höhenverstellbaren Tisch; hier inclusive zu einer tollen Maschine.


 

2 Kommentare:

  1. Tolles Teil, hast du gut überarbeitet. Viel Freude beim Geradeaus nähen.
    Lieben Gruß,
    Petra

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  2. Cooles Teil. Meine Oma hat ja im Textima Werk in Altenburg gearbeitet. Wir selbst haben aber keine Textima Maschine, sondern noch eine Köhler zum Treten. Die macht Dir bestimmt viel Freude.
    LG
    Kerstin

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