Sonntag, 31. August 2014

Das Wollschaf fragt / Die verstrickte Dienstagsfrage ... im August

Die verstrickte Dienstagsfrage 35/2014 – 26.08.2014

Wie plant Ihr ein neues Projekt, wie geht Ihr vor? Welche Vorarbeiten macht Ihr, bevor Ihr ein Teil wirklich anfangt zu stricken?

Hier bin ich, die sonst so akkurat und eine Buchhalternatur ist, oft völlig konfus. Ich sehe ein tolles Garn, bestelle, und so bald ich es in Händen halte, will ich anfangen. Meist müssen die altbekannten (einfachen) Muster herhalten; manchmal erinnere ich mich auch an die vielen Strickzeitschriften, aus denen ich mindestens ein Muster irgendwann einmal stricken wollte und die ich deshalb unbedingt haben musste. Gelegentlich - ich denke gerade an meine ersten Fäustlinge – schaue ich mir auch die Elizzza-Videos auf youtube an. Die haben ja fast schon eine Geling-Garantie.

Die verstrickte Dienstagsfrage 34/2014 – 18.08.2014

Wieviel Wolle braucht der Mensch?

Eine Frage, die herrlich viele Antworten haben kann. Die Vernünftige würde sagen: genau die berechnete Menge für das aktuelle Projekt, die Kreative: schwärmt mit leuchtenden Augen: Oh, dieses tolle Papiergarn, und dieses aus umsponnenem Edelstahl… und hier diese Mischung aus feinster Merinowolle und Babykamel- ich muss die einfach habe und mir fällt dann schon etwas ein, was ich daraus machen kann. Die Berechnende meint: wenn ich mehr bestelle bekomme ich eine versandkostenfreie Lieferung und Skonto und die Fleißige: ich stricke noch sooo viele Pullis, Mützen, Socken und Tücher dass ich nie genug im Haus haben kann.

Ich persönlich liebe den Blick auf meine wohlsortierten Schachteln mit Wolle. Filzwolle in allen Farben; die Reste zu niedlichen Knäulen gewickelt. Feines Mohair und Merinowolle für luftige Schals, leuchtend bunte Noro-Garne und Besonderes von Ito aus Bourettseide, Papier und mit besonderer Optik.

Und natürlich meine Kammzüge und Handgesponnenes. Naturfarbenes vom Gotland, - Falkland- und Jakobsschaf, feine Mischungen mit Alpaka, Yak und Seide. Handgefärbte und selbst kardierte Wolle… Ich liebe diesen Fundus und die Möglichkeit, ganz spontan etwas ausprobieren und anstricken zu können.

Die verstrickte Dienstagsfrage 33/2014 – 12.08.2014

Ich habe eine Frage an alle Sockenstrickerinnen und -trägerinnen: Was tut Ihr, wenn die Schublade eurer gestrickten Fußwärmer rappelvoll ist, Ihr aber schon neue Socken gefertigt habt und behalten möchtet (weil die ja sooo schön sind)? Sortiert ihr aus und fällt euch das leicht? Erweitert ihr die Lagermöglichkeiten oder gibt es für euch noch eine andere Lösung?

Socken kann ich leider noch nicht stricken... aber auch das nehme ich irgendwann in Angriff.

Die verstrickte Dienstagsfrage 32/2014 – 05.08.2014

“Selbstgestrickte Sachen brauchen nicht perfekt zu sein, es ist schließlich Handarbeit” – stimmst Du dieser Aussage zu?

Nein, ich stimme nicht zu. Ich ribble lieber die Arbeit der letzten Stunde auf und stricke neu, als immer wieder diese eine falsche Masche zu sehen. Und es betrifft nicht nur das Stricken, sondern alle meine selbstgemachten Sachen und auch, die Art, wie ich sie präsentiere. Ich gestalte Banderolen und stanze Etiketten für meine Wolle, die mit einem passenden Faden befestigt werden. Wenn ich ein Päckchen zusammenstelle, hat das Seidenpapier die gleiche Farbe wie die Schleifenbänder an den Zellophantüten. Ich überlege genau, welches Motiv meine Geburtstagskarten haben und welche Farbe und Material ich für gestrickte Geschenke nehme. Liebevolle Handarbeit- das ist doch nicht nur so dahingesagt. Die kleinen Details machen doch das Besondere aus...

Freitag, 29. August 2014

Lila Lust und Lila Laune... für Kami




Kami liebt lila- und Kami soll einen lila Pulli bekommen.

Sie ist die 4jährige Nichte meines Mannes- und für die kleine Maus hält sich die dafür versponnene Menge an Merinowolle in Maßen.
100g habe ich in verschiedenen Nuancen meliert versponnen "LilaLust" und 300g habe ich unifarben "LilaLaune".
Meine Schwiegermutti will diese Wolle dafür verstricken, und so werde ich sie diese Woche noch in ein duftendes Entspannungsbad legen und anschließend zum Knäul wickeln.

Dienstag, 26. August 2014

Gesponnen im August

 
 

 
 

 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Unvollendeten

Dort drüben, neben dem Sofa in einem großen Korb, liegen meine Unvollendeten.

Gerade so weit weg, dass ich sie nicht immerzu sehe, aber doch nicht so weit weg geräumt, dass ich sie aus den Augen verliere.
 
Angefangen hat es in diesem Jahr mit einem Schal aus kuscheliger Katia Kid Mohair in rosa-grau mit Farbverlauf; ein Projekt, dass viel Zeit hatte und erst Weihnachten in liebevolle Hände gegeben wird.


Der Schal sollte noch ein bisschen länger werden, und bis die nachbestellte Wolle kommt, habe ich eine Schal in der gleichen Art angefangen; gleiche Wolle, gleiches Muster- nur in meiner Lieblingsfarbe lila-türkis.

Hat natürlich nicht lange gedauert, bis auch hier der Punkt mit der ausstehenden Nachlieferung Wolle erreicht war und so wanderte Schal Nummer zwei ins Körbchen.  


Inzwischen stand Ostern vor der Tür und damit die Fahrt nach Italien. Wichtigster Punkt meiner Planung und damit ganz oben auf meiner Liste der Dinge, die mitzunehmen sind: Wolle, Nadeln, Strickhefte.
Am Gardasee angekommen war der erste Schal aus Noro-Garn gerade von der Nadel gesprungen. Was für ein Glück, dass ich meistens nur Beifahrer bin! Ich liebe ja diese Projekte, bei denen man schnell vorankommt und Ergebnisse sieht und momentan mag ich ganz besonders Wolle mit Farbverlauf.

 

Der nächste war zwischendurch in Arbeit; ich kann meine Hände einfach nicht stillhalten.
So sehr ich diese tollen Farben und Materialien liebe, muss ich aber doch anmerken, dass sie manchmal etwas mehr als griffig sind und nicht immer wirklich gut über die Nadeln rutschen.


Für den Rückweg kramte ich später aus den Tiefen meiner Tasche einen vor ewigen Zeiten angefangenen Schal aus Lana Grossa Silkhair in violett-melange. Mit dem zunehmend regnerischen Wetter der Rückfahrt ab Regensburg verlor ich die Lust an diesem Strickstück, an dem ich immer wieder die Reihen gezählt und doch kein sichtliches Vorankommen gesehen hatte


Schnell gestrickt sind dagegen immer ein Paar gestrickfilzte Hausschuhe, die ich ja inzwischen auch fast vollständig im Dunkeln und ohne hinzusehen stricken kann. Ist auch immer schön, einige Paare auf Vorrat zu Hause zu haben; sie sind immer wieder ein gern gesehenes Geschenk.

 
Dann entdeckte ich die tollen Garne von ITO. Völlig anders in Struktur, Material und Stärke als all die anderen Garne, die ich bisher verarbeitet hatte. Ich schwelgte in einem Rausch von Farben und erwartete jedes gelieferte Päckchen sehnsüchtig.
Ganz schnell war ein Schal in dunklem jeansblau angenadelt; zweifädig verstrickt aus ..... Ein einfaches Muster (genau das Richtige für mich!)- und sogar ein neues- und ich konnte vor Begeisterung kaum an mich halten. Hach, wie wird der schön! In Gedanken sah ich ihn schon kombiniert mit einer dunklen Jeans, weißem Shirt und der weißen Jacke mit jeansblauen Blumen...
 
Doch dann funkte mir ein knallbuntes Baumwoll-Garn dazwischen und mein Katia Jaipur sollte sich in einen herrlich farbenfrohen Sommerschal verwandeln.
Was ich nicht einkalkuliert hatte: Wie ewig das Stricken mit einem so dünnen Garn und ebensolchen Nadeln dauert. Der Beutel mit diesem Strickprojekt wandert immer dann in meine Handtasche, wenn eine Autofahrt ansteht, die etwas länger als nur ein paar Minuten dauert. Stricken geht fast immer und überall.
In meiner Euphorie hatte ich mich natürlich nicht zwischen den vielen Farbkombinationen entscheiden können und deshalb warten nun ganz viele feine Wollpäckchen auf ihre Verarbeitung. Der nächste Sommer kommt bestimmt!

Bis dahin sollte auch mein Schal aus Lana Grossa Puntino fertig sein; ich gebe zu, dass ich das Verstechen der unzähligen Fäden am schlimmsten finde...

 

Samstag, 23. August 2014

Das Kind braucht einen Namen...

Frauen geben ihren Kindern Namen, Männer ihren Autos, Kinder geben ihren Haustieren Namen. Und Spinnerinnen ihrer Wolle. Der Name soll genau diesen ersten Gedanken wiedergeben, den man hat, wenn man die neue Wolle anschaut. Mehr, als nur ein Wort für eine Farbe.
 
Fliederbusch. Diese Nuancen zwischen blassem lila, tiefem rotviolett, klarem weiß... eine Erinnerung an diesen intensivem Duft, wenn man im Frühjahr ein paar Zweige schneidet und in die Vase stellt.
 
Abendrot. Ein sattes rotorange, strahlendes goldgelb, ein Hauch von blutrot und spuren von blassem vanillegelb. Die letzte Wärme dieses Tages, die man noch genießt; auf der Terrasse sitzend mit einer Tasse Tee.

Wiesengrün ist nun meine erste Wolle, die einen Namen bekommt. Reine Merinowolle, handgefärbt, zweifädig verzwirnt mit einem unifarbenen Faden in sattem grün und einem Faden in wechselnden Farben in verschiedenen Grüntönen, einem Hauch von blassem gelb und türkis und ein paar kleinen Sprenkeln weiß.











 
 
 
 
 
Morgensonne ist eine reine Merinowolle, handgefärbt, zweifädig verzwirnt mit einem unifarbenen Faden in kräftigem gelb und einem Faden in wechselnden Farben in verschiedenen Gelbtönen, etwas hellerem und dunklerem orange und ein paar kleinen Sprenkeln weiß.
 
 

 
 
Seemannsgarn ist eine reine Merinowolle, handgefärbt, zweifädig verzwirnt mit einem unifarbenen Faden in mittlerem Blau und einem intensiv farbigen Faden in lachsrosa und korallenrot, königs- und marineblau. Ideal in der Kombination mit einem unifarbenen Garn in sattem blau oder koralle.

 
 
Schneeweißchen ist eine reine, naturweiße Merinowolle, dünn versponnen und zweifädig verzwirnt. Perfekt zu kombinieren mit farbiger Wolle in vielen Farben oder Wolle in unzähligen Naturtönen.  

 
 
Lavendelblüte ist eine besonders feine, handgefärbte Merinowolle, zweifädig verzwirnt aus einem unifarbenen lila Faden und einem melierten Faden; changierend zwischen verschiedenen blassen und kräftigen blassen und kräftigeren lila Farbtönen und man ahnt fast den Duft eines Lavendelfeldes in der Provence. 

 
 
Sommerflieder ist eine feine Merinowolle, zweifädig verzwirnt aus einem melierten Faden; changierend zwischen verschiedenen Lila-Rotviolett- und Pink-Farbtönen eines blühenden Sommerflieders. Eine herrlich weiche Wolle, die in ihrer Farbe und Lauflänge perfekt mit dem "Heidezauber" harmoniert.
Heidezauber ist eine Mischung aus 50% Alpaka und 50% Merinowolle, zweifädig verzwirnt mit einem unifarbenen Faden in naturgrauem Alpaka und einem melierten Faden in feiner Merinowolle; changierend zwischen verschiedenen Lila-Violett- und Pink-Farbtönen der herbstlichen Heide. Eine herrlich weiche Wolle, die in ihrer Farbe und Lauflänge perfekt mit dem "Sommerflieder" harmoniert.
 
 
 

Freitag, 1. August 2014

Das Wollschaf fragt / Die verstrickte Dienstagsfrage ... im Juli

Die verstrickte Dienstagsfrage 30/2014 – 22.07.2014

Habt Ihr ein oder mehrere Lieblings-Strickbücher? Wenn ja, welche(s)? Aus welchem Buch habt Ihr bisher die meisten Modelle nachgestrickt? Welches Buch in Eurer Strickbibliothek hat Euch bisher den meisten Nutzen gebracht und warum?

Bei mir sind das eher Zeitschriften, die ich kaufe, weil da DAS EINE MUSTER drin ist, das ich unbedingt und irgendwann einmal nachstricken will. Habe ich bisher zwar fast noch nie gemacht, aber das kann ja noch werden...

Die verstrickte Dienstagsfrage 29/2014 – 15.07.2014


Hallo liebes Wollschaf, in letzter Zeit fällt mir vor allem bei Ravelry immer mehr auf, dass bei der Verarbeitung von handgefärbter Wolle die Farbunterschiede nicht mehr “verstrickt” werden. Soll heißen, es wird mehr oder weniger bewusst ein streifiges Kleidungsstück produziert, weil Stränge einzeln nacheinander und nicht gemeinsam (alternierend) verstrickt werden. Sicherlich ließe sich dadurch ein interessanter Effekt erzielen, aber in der Regel ergibt es ein unschönes “Muster”. Wie siehst du das? Geht der Trend zum “Nothing but Stripes”? (was ein Wortspiel) Wird auf die Ausarbeitung bzw. das Erscheinungsbild immer weniger Wert gelegt? Welche Methoden kennst du, um mit zwei (oder mehr) Strängen in Reihen und Runden zu stricken? Sofern du eh schon abwechselnd mit mehreren Strängen strickst, machst du das bewusst nur bei sichtbaren Farbunterschieden oder vorsichtshalber immer?

Für einige meiner Strickprojekte färbe und / oder spinne ich mir ja meine Wolle selbst. Und hier plane ich schon die ausreichende Menge ein. Ehrlich gesagt: Hier hatte ich noch nie zu wenig. Bei zwei Mohairschals habe ich noch einmal gekaufte Wolle nachbestellt, was aber unproblematisch war.

Vielleicht liegt die Ursache auch darin, dass früher – ich denke jetzt an meine Oma und Uroma- diese Techniken zum Farbwechsel / Farbübergang eher vermittelt und gelehrt wurden. Heute kennt man doch gar nichts anderes mehr als: Neues Knäul (mit anderer Farbe? Einfach anknoten und weiterstricken. Alle reden von Farbverlaufsgarn, aber doch niemand davon, wie man mit zwei verschiedenen Garnen einen Farbverlauf stricken kann.

Die verstrickte Dienstagsfrage 28/2014 – 08.07.2014

Hattet Ihr in Zusammenhang mit Eurem Hobby schon mal ein negatives Erlebnis? Musstet Ihr Euch vielleicht dumme Sprüche oder abfällige Bemerkungen anhören? Oder hattet Ihr schon mal Streit mit dem Partner wegen Eurer Wollkäufe oder weil Ihr Euch mehr mit dem Strickzeug als mit ihm beschäftigt? Wart Ihr womöglich in einen Zickenkrieg unter Wollweibern verwickelt? Habt Ihr eventuell sogar schon Verletzungen oder andere negative gesundheitliche Folgen -verursacht durch Euer Hobby- erleiden müssen? Und wenn ja, wie seid Ihr mit der Situation umgegangen?

Negative Erlebnisse hatte ich noch nicht; vielleicht auch aus dem Grund, dass ich ja nicht bei jeder Gelegenheit und an jedem Ort in der Öffentlichkeit stricke. Außer Haus noch am ehesten im Auto oder mal im Urlaub. Bei Verwandten und Bekannten, die ich mit Selbstgemachtem (handgesponnene Wolle, gestricktes und gehäkeltes, gefilztes, aber auch Cookies und Pfefferkuchen, Marmeladen, getrocknete Gemüse und Pilze, Pflanzen für Tees u. a.) kommen meine liebevollen Geschenke stets sehr gut an und natürlich umso mehr, wenn man weiß, was sich jemand wünscht.

Etwas brenzliger wir die Situation, wenn ich meine Lieben wegen meiner Handarbeiten allzu sehr vernachlässige, der Haushalt auch mal liegen bleibt und ich überlegen muss, wo ich meine Vorräte an Wolle und Co. am unauffälligsten verstaue.
Meister Lampe, mein allerliebster Ehemann, hat mir ja ein wunderschönes eigenes Zimmer genehmigt (in dem ich aber nie sitze und spinne oder stricke) und einen niedlichen kleinen Hauswirtschaftraum. Hier kann ich nach Herzenslust kardieren, an meinem Wollwickler kurbeln, Etiketten für meine Wollstränge stanzen und nach Herzenslust meine Kreativität ausleben.