Als ich gerade den Post von Lisa las, da sprach er mir so tief aus dem Herzen- und Ihr kennt das bestimmt auch: Egal, ob Ihr spinnt, strickt, färbt, näht, häkelt, filzt, zeichnet, knetet, töpfert... immer mal wieder kommt: "Du hast so viel Talent!"
Und tatsächlich klingt es gerade so, als hätten uns die gute Fee oder wenigstens Urgroßmutter, Großmutter und Mutter bei der Geburt ein besondere Geschenk in die Wiege gelegt, dass einfach alles (mit: "Du hast goldene Hände!") perfekt gelingen lässt, was wir anfassen.
Sicher ist ein Maß an Veranlagung dabei und wer in Generationen von kreativen Menschen aufwächst - bei mir waren es vor allem die Frauen, die hier prägten, denn Uroma Frieda nähte und häkelte, Oma Lotte häkelte und gabelte, Mutter Christiane nähte und strickte- der schaut meist nicht nur zu, sondern macht mit und nach.
Aber während meine jüngere Schwester keinerlei Handarbeiten macht, probiere ich so vieles aus und scheine alles kreative aufzusaugen wie ein Schwamm. Es geht nicht nur um das fertige Produkt, sondern um das Machen an sich. Ich erlerne gerne etwas neues und bin dabei inzwischen doch recht realistisch. Ich fange schon lange nicht mehr alles an oder probiere es aus, denn ich weiß genau: Wenn ich etwas erlernen will, dann richtig. Ich bin penibel und akribisch was es noch alles für böse Wörter für genau arbeitende Menschen gibt. Halb und herzlos geht bei mir gar nicht; ich fange auch nur Dinge an, die ich irgendwann wieder einmal anwenden kann und informiere mich sehr intensiv zu jedem neuen Thema.
Bis zum perfekten Gelingen ist es manchmal nur ein Katzensprung- aber manchmal auch ein weiter Weg. Wie lange hat es gedauert, bis ich ein (in meinen Augen) wirklich schönes Garnspinnen konnte? Es waren einige Wochen und bestimmt einige Kilo Wolle dazwischen. Dagegen ist mir mein erstes Kinderjäckchen, das ich gestrickt habe, auf Anhieb gelungen.
Der erste gefärbte Kammzug? Ein pinkfarbener Filzstrang, der ohne Erinnerungsfoto in den Mülleimer wanderte. Meine Zwergenmützchen dagegen wieder ein Volltreffer. Mal so- mal so eben und manchmal muss man ganz schön lange üben, bis es gelingt und den eigenen Ansprüchen genügt.
Ich freue mich besonders, wenn ein längst missglückt geglaubtes Projekt doch noch zu einem guten Ende findet. Von einem solchen berichte ich Euch z.B. morgen, wenn es um das "Birkenwäldchen" geht...
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