Montag, 22. Februar 2016

Erinnert Ihr Euch noch? "1 am Tag" ...

Im letzten Herbst hatte ich einen Post entdeckt: Die liebe Mel von kreativsuechtig.blogspot.de postet: Es muss endlich eine Lösung her; ein Plan! Um all die Dinge zu erledigen, zu denen man keine Lust hat, die mal vor sich herschiebt. Ihre Idee heißt: "1 am Tag" 

Wenigstens eine ungeliebte Aufgabe pro Tag - das sollte doch zu schaffen sein!

Ich war so motiviert und ganz sicher... und habe kläglich versagt. Sicher habe ich vieles geschafft und schöne und kreative Sachen gemacht, aber was alles liegengeblieben ist, darf ich gar nicht erzählen. Ein leiser Trost: Ich weiß genau, ich bin nicht allein damit.
 

Der Computer...

ist voll mit Fotos und Dateien von Schnittmustern, Strickanleitungen und kunterbunten Ideen für Familie, Garten, Haus und Geschenke und meine Linksammlung... nun, da gibt es inzwischen Unterordner, um wenigstens grob nach Themen zu sortieren.

In der Speisekammer...

warten Rezeptsammlungen und neue Backbücher, ganze Jahrgänge von "Lecker", "Hausgemacht" und "Sweet Dreams" (angeschaut und nie etwas nachgekocht) neben Zuckerdeko, kunterbunten Lebensmittelfarben, feinstem Mandelmehl für Macarons (keine einzige jemals gebacken), jede Art von Nüssen und Trockenfrüchten für Cookies...

Für neue Badeprodukte...

liegen die schönsten Silikonformen bereit: neu und unbenutzt rufen sie: "Probier mich aus!" Viele neue Duftöle locken ganz verführerisch ... und da waren doch auch noch die großen Vorratsgläser mit getrockneten Blüten zum Verzieren?

Schauen wir doch einmal weiter in mein Zimmer:

Stoffe in allen Farben...

Wollte ich nicht ein Platzdeckchen mit Telefon-Motiven für Ralf nähen? Eine Patchwork-Decke mit Hunde-Motiven für Trico? Einen Weekender (und viele andere Taschen) für mich? Auch Stoff für Schlafanzüge (mit endlich-mal-langen-Beinen)für mich, Strickstoff für Rebeccas poncho (der nächste Winter kommt bestimmt) und waren da nicht schöne Blusen und Kleider in einer der unzähligen Burdas? Sogar eine neue Schneiderbüste glänzt in unschuldigem weiß: "Ich sollte einen schönen Überzug bekommen!" ruft sie ebenso laut wie das Bügelbrett "ich bin gar nicht mehr schön und warte schon seit Wochen auf den neuen Bezug"... Traurig sind die beiden.

Bücher...

für all die kreativen Strick- und Häkelideen: "Zopfmuster"... will ich noch viel häufiger stricken, "Häkelbordüren"... brauche ich immerzu, "Anschlagen und Abketten"... will ich unbedingt noch viel mehr lernen, "Zauberhafte Schneeflocken".. häkle ich ganz bestimmt für den nächsten Winter. Ja, ja. Brauche ich. mache ich. Ganz bestimmt. Irgendwann.

Wolle, Wolle, Wolle...

in allen Farben, Stärken, Mischungen. In Strängen und Knäulen, mit Glitzer und Noppen, Alpaka, Mohair, Seide, Shetland, Gotland, Merino, Leinen und Hanf, nach Farben sortiert und nach Qualitäten, die ganz besonders schönen dekorativ im Glasschrank. Viel zu schade, um sie zu verstricken. Manchmal besuche ich sie: schaue sie an, nehme einen Strang in die Hand und freue mich über meine Schätze.

Und dann diese kleinen (oder großen Schachteln) für die vielen Dinge...,

die ich auch alle ganz bestimmt noch machen will und werde: Gummi, Messer und Farbe zum Stempel-schnitzen und Textil-drucken, Noppenfolie, Seifenflocken und Filznadeln zum Wolle-filzen, usw.

Immer wieder locken neue kreative Projekte, doch der Tag wird niemals mehr Stunden haben und wenn ich abends meinen Wecker stelle, könnte ich oft schon "guten Morgen" sagen. 5:45 Uhr klingelt er wieder.
Nicht, dass ich Stress hätte und viele Dinge tun müsste. Vielmehr bin ich so neugierig und interessiert und will probieren und meine Hände kribbeln um etwas zu tun. Gerade so, wie andere Rad fahren, laufen, Sport machen und dann sagen: ich kann nicht anders; ich muss einfach raus.

Ich brauche nicht mehr darauf zu warten, dass der Tag ein paar mehr Stunden bekommt, die Woche einen Tag mehr, oder dass mir noch 4 Arme wachsen. Ich werde vielmehr daran arbeiten, eine realistisch zu bewältigende to-do-Liste zu erstellen - und abzuarbeiten.
Morgen habe ich "Haushaltstag", also frei. Ich könnte endlich mal wieder Cookies backen. Und Kammzüge färben. Und Mustergarne spinnen. Und meinen Bürokram erledigen...


2 Kommentare:

  1. Liebe Beatrice,
    Du hast die Situation gut beschrieben. Glaube mir, es geht uns wahrscheinlich allen ähnlich. Meine Tochter arbeitet ja viel mit Plänen, aber ich habe ihr jetzt ein Buch mit dem Titel "Das Leben ist keine To-Do-Liste" gekauft. Hier geht es um "To-Be" Manchmal muss man einfach mal loslassen. Uns werden keine weiteren Arme wachsen. Außerdem müsste man dann vier statt zwei Ärmeln bei einem Pullover stricken ... und schwup hat man wieder keine Zeit :-)Du wirst es schon richtig machen.
    Liebe Grüße
    Anneli

    AntwortenLöschen
  2. Tja, da kann ich Anneli nur zustimmen.
    Das mit der To-Do-Liste wird nix. Ich hab auch eine und statt kürzer, wird diese immer länger.
    Nimm es, wie es kommt und wie du Lust und Laune hast.
    Es wird schon werden!

    Liebe Grüße
    Netty

    AntwortenLöschen