Steffi´s Beitrag vom vergangenen Wochenende zum Thema Blogger-Burn-Out habe ich mit viel Interesse gelesen und eine ganze Menge Parallelen gefunden. Eigentlich ist der Beitrag dabei viel komplexer und sie setzt sich umfassend damit auseinander, wie sie zum Bloggen kam, wie sich ihr Blog entwickelt und verändert hat und welchen Streß man sich manchmal selbst macht. Bei mir war das so:
Der Anfang...
Meinen Blog gibt es seit reichlich 2 Jahren und der Auslöser waren Beiträge in anderen Blogs zum Thema strickfilzen und spinnen. Auch ich wollte gerne meine Filzschuhe zeigen und meine Anfänge mit Wolle und Spinnrad.
Der Blog entwickelt sich...
Nach und nach kamen viele andere Handarbeiten dazu, Rezepte für Gebackenes, Anleitungen für Badepralinen uvm. Nach und nach kamen mehr Leser dazu, und über die Kommentare und Statistiken merkte ich, dass mein Blog nicht nur davon lebt, über meine Interessen zu berichten, sondern auch das, was ich kann, weiterzugeben.
Während andere "nur" ihre Badepralinen zeigten, begann ich, meine Lieferanten für die Zutaten und Silikonformen zu nennen und viele nützliche Tipps und Informationen zusammenzutragen. Ich schrieb ausführlich über meine Erfolge und Erfahrungen mit den verschiedensten Faserarten beim spinnen und habe bisher nur wenige Blogs gefunden, in denen man eine so ausführliche Übersicht zu verschiedenen verspinnbaren Materialien mit Beispielfotos findet, wie hier bei mir.
Und während man in anderen Blogs mühsam sucht, wieviel Maschen man denn für Filzschuhe in einer bestimmten Größe anschlagen und wie viele Reihen und Runden stricken muss, kann an das bei mir einfach nachlesen, soweit ich diese Informationen habe.
Der Link zum Shop...
Irgendwann füllt sich Karton um Karton mit den schönsten Garnsträngen, die ich aber gar nicht mehr alle verstricken konnte und auch nicht wollte. Ein kleiner dawanda-Shop schien die ideale Lösung. Garn verkaufen und vom Erlös neues Rohmaterial kaufen. Einfach perfekt. Dann kamen andere Blogger und die Frage, warum ich so wenig Geld für meine Garne nehmen würde.
Und man denkt sich: Weil ich froh bin, wenn sie bei jemandem ankommt, der etwas schönes daraus strickt und sich auch mal jemand mit weniger Einkommen ein besonderes Garn kaufen kann. Mein Leben finanziere ich über meinen Vollzeit-Büro-Job und färben, kardieren, spinnen und stricken sind meine Hobbys.
Natürlich weiß ich, dass andere Blogger von diesen Arbeiten leben und damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Es ist eine Gradwanderung, bei der immer mal wieder Sätze fallen wie " Handarbeit kann man eh´ nicht bezahlen.." oder "Was, so teuer ist das..."
Ein Blog braucht seine Zeit...
Und ich möchte meinen mit Leben füllen; nicht nur mit Fotos. Es geht mir eben nicht nur darum, zu zeigen was ich gemacht habe, sondern um das Wie. Der Weg ist das Ziel.
Ein Zeitproblem habe ich beim bloggen allerdings auch immer mal wieder und zwar besonders im Herbst und Winter. Dann fehlt mir vor allem das richtige Licht zum fotografieren, denn wenn ich morgens aus dem Haus gehe, ist es dunkel und wenn ich aus dem Büro nach Hause komme, ist es schon wieder dunkel. dann hoffe ich auf das nächste Wochenende, dass dann allerdings oft schon wieder oder immer noch dunkel ist oder verregnet vorüber geht.
Neulich habe ich gesehen, dass ich 40! Posts vorbereitet habe, bei denen hauptsachlich noch die richtigen Fotos fehlen. Da waren die niedlichen geschnitzten Stempel zum Textil-drucken, die kleine Schürze, die ich dafür genäht habe, die gehäkelten Eiernetze, die Näpfle (die keiner zu kennen scheint), das im Januar begonnene Dezember-Projekt, die Posts zum kardieren und zu den Kirschkern-/Dinkel-Kissen, zu den neuen Filzschuhen und den Neuen Spinnfaser-Minis, einer (endlich mal passenden) Hose und noch so vieles mehr.
Nach meinem Aus durch Hexenschuß / Bandscheiben Anfang April hatte ich in den vergangenen Wochen Unmengen im Büro aufzuarbeiten. Für jemanden wie mich gibt es in anderen Firmen mehrere Mitarbeiter. Sekretärin, Buchhalterin, Controllerin. Für mich jedoch ist kein Ausfall und damit kein Ersatz vorgesehen. Krank geht eigentlich gar nicht. Alles bleibt liegen; dieses Mal so viel, dass mein Ablagefach durchgebrochen ist. Nun habe ich weitestgehend aufgearbeitet und das sogar fast ohne Überstunden. Da mag manch einer sagen, ich hätte wohl sonst noch Reserven, aber ich merke abends, wie intensiv mein Arbeitstag war und wie ausgelaugt ich bin. Reserve auf Null.
Wie es weitergeht...
Nächste Zielstellung ist mein Hobbyraum. Ich bilde mir einfach ein: Wenn der fertig ist, wird er in Windeseile möbliert, die Schränke werden befüllt, alles hübsch dekoriert, ich bekomme ganz spontan noch eine super Idee für die Fenster (Rollo, Plissee, Gardine, Raffrollo, Lamellen? Material? Farbe?...) und dann kann ich loslegen und alles aufarbeiten.
Zum Glück habe ich kaum Einschränkung und kann über meine freie Zeit fast völlig frei verfügen. Kein Kind aus der Schule abholen, keine festen Termine. Dann bleibt schon mal der Korb mit Bügelwäsche ein paar Tage länger stehen oder es wird abends nicht gekocht, sondern etwas beim Chinesen geholt. Auch nicht schlimm.
Liebe Beatrice,
AntwortenLöschenDu schreibst interessante Beiträge, zeigst uns schöne Fotos und sparst nie mit Informationen zu den verschiedenen Gebieten, auf denen Du Dich tummelst. Du hast einen tollen Blog! Ich habe Deine Vielseitigkeit immer bewundert und manchmal auch besorgt gedacht: Wie schafft sie das? Egal wie es bei Dir weitergeht. Du solltest auf keinen Fall ein Blogger-Burn-out erleben. Ich mache es ganz einfach. Wenn ich Lust und Zeit habe, schreibe ich. Es gibt aber auch Tage, da heißt es bei mir: Kein Bock auf Blog!
Ich freue mich weiter auf viele schöne Beiträge von Dir!
Liebe Grüße
Anneli