Dienstag, 24. März 2015

Garn-Musterkarten

Bevor ich begonnen habe, selbst Wolle zu verspinnen, habe ich mir unter "handgesponnene Wolle" immer nur kratzige, naturweiße und -braune Wolle vorgestellt; unvermeidbarer Geruch nach Schaf und daraus gestrickte grobe Pullover und Strickjacken oder Socken. Von der enormen Anzahl unterschiedlicher Schafrassen und damit Faserarten hatte ich keinerlei Ahnung. Ebenso wenig davon, wie verschieden sie in Weichheit, Farbe, Glanz oder wie fest, voluminös oder verschieden im Preis Wolle sein kann.


Inzwischen bin ich ein ganzes Stückchen schlauer und verspinne Merino, Wensleydale, Corridale, Wolle aus Holland, Island, England, Neuseeland-Lammwolle, Falklandwolle, Shetlandwolle, Tussahseide, Maulbeerseide, Yak, Cashmere, Alpaka...


Und ich habe festgestellt, dass es vielen anderen genauso geht, wie mir damals. Zwar verstricken sie die unterschiedlichsten Garne, aber diese Assoziation vom Glanz und der Schwere eines Wednesdayle-Faden, der fluffigen Leichtigkeit der Merinowolle, einem schimmernden Tussahseide-Fadens, watteweich-flauschigem Cashmere oder griffiger Falkland- oder Islandwolle kommt vielen nicht in den Sinn oder sie kennen es nicht.


Deshalb habe ich diese Garn-Musterkarten gewickelt, die einfach mal ein paar verschiedene versponnene Faserarten aufzeigen (hier z.B. handgefärbte Merino in türkis, Englische Wolle in bordeaux, Bio-Merino in rohweiß, Islandwolle "Polarfuchs" und Merinowolle "Pfaffenhütchen"). 


Ich werde sie in Zukunft beilegen, wenn ich jemandem Wolle schicke, der (die) auch mal etwas anderes kennenlernen möchte.
Ist zwar noch eine ganz einfache Variante und nur handbeschriftet, aber für geschenkt...?! Na, irgendwann kommt wieder mal der Grafiker in mir durch und dann gibt's auch eine überarbeitete Variante. Dann kann man ja auch mehr aufwickeln, damit es für eine Maschenprobe reicht; hier sind es nur ca. 3m.

Und was haltet ihr davon?



Das ist mein Creadienstag.



6 Kommentare:

  1. Die Idee fide ich ganz ausgezeichnet. Ich freu mich immer, wenn ich bei einer Bestellung von Spinnfasern kleine Proben von mir noch nicht bekannten Mischungen mitgeschickt bekomme. So bin ich schon auf Fasern gekommen, die ich sonst wohl nie bestellt hätte.
    Da kann ich es mir sehr gut vorstellen, dass sich eine Strickerin (oder Stricker) über diese kleinen Musterproben freut und Lust bekommt, auch mal ein anderes Garn auszuprobieren.
    Zumal man im Wollgeschäft ja viele Fasern garnicht kaufen kann, die wir auf dem Spinnrad verarbeiten.
    LG von Silvia

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    1. Liebe Silvia,
      da hast Du völlig recht. Man kann auch nicht nur nach der Farbe auf dem Foto gehen und dem Feinheitsgrad der Fasern. Und dank der Textilverordnung steht ja überall nur WOLLE drauf, und gar nicht die Faserart (siehe auch mein Beitrag vom 14.September 2014).
      Ich möchte in meinem Blog auch nicht nur sagen: Schaut mal, was ich kann oder tue, sondern mein Wissen weitergeben und ein paar Kniffe verraten. Vieles habe ich so mühsam erprobt und zusammengetragen, aber eben auch eine Menge Tipps von anderen bekommen.
      Deshalb teile ich meine Rezepte und Hinweise und beschreibe viele dinge ausführlich. Und ich freue mich, wenn es anderen hilft und sie etwas nacharbeiten können, ohne dass es erst 3x mißlingt. Liebe Grüße, Beatrice

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  2. Liebe Beatrice,
    Du spinnst so wundervolle Garne, dass jeder, der in den Genuss einer Probe kommt, sofort in Deinem Dawanda-Shop stöbern wird. Deine Idee ist super! Den Besuch bei Dawanda habe ich auf meine To-Do-Liste gesetzt.
    Liebe Grüße,
    Anneli

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    1. Liebe Anneli,
      das freut mich sehr! Bekannte und bewährte Garne zu kaufen, die industriell gefertigt sind, ist ja das eine. Aber handgesponnene Wolle kann man so schlecht einschätzen. Meine erste gekaufte fand ich ganz toll- bis ich beim stricken ständig dicke und dünne Stellen und damit Löcher und Knubbel überall im Gestrick hatte. Das ist doch ärgerlich. Deshalb verkaufe ich immer genau den Strang auf dem Foto und schreibe nicht "... dieser Strang ist schon verkauft, aber ich spinne ihn gerne für Euch nach". Denn wenn ich zusage, dass die Qualität genau der abgebildeten entspricht, dann sollte das auch so sein. Dann dauert das spinnen eben eine Stunde länger, aber erst wenn ich selbst zufrieden bin, kann ich meine Wolle mit gutem gewissen weggeben.
      Und mit solchen Musterkarten kann man anderen die Sorge vor solchen Überraschungen etwas nehmen und Lust aufs Probieren machen.
      Liebe Grüße, Beatrice

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    2. Liebe Beatrice vielen Dank für deinen Tip, ja auf den Essig hab ich ganz penibel geachtet.... Sonst war ja alles umsonst.... :-) im Moment suche ich wolle die ich mit einer fünfer Nadel verhäkeln und vorher natürlich färben kann, kannst du mir da lieber Weise einen TIP geben, denn ich find immer nur sockenwolle und die ist definitiv zu dünn. Und jetzt schau ich mal in deinen Shop vielleicht find ich da ja gleich das passende :-) ach und die Idee mit den Karten find ich klasse, denn anfassen ist immer schöner als nur schauen , find ich ;-) lg Vicky

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    3. PS und gaaaaaaanz liebe Grüße von petra von minilou 😄

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