Mittwoch, 3. Januar 2018

KARDIEREN Teil 1 - mehrfarbige Garne

Heute nun - wie versprochen - der erste Post zum Thema KARDIEREN:

aus zwei oder mehreren Einzelfarben eine Mischung 
für ein mehrfarbiges Garn kardieren

hier: Merinowolle und Seide in weiß, rot und blau




Die einfachste Variante für ein mehrfarbiges Garn ist das Mischen von zwei oder mehreren Farben in einem Durchlauf. Ergebnis ist ein Garn, bei dem die Einzelfarben gut abgegrenzt und erkennbar sind, sofern man sehr verschiedene Farben wählt.


Ich gebe die Fasern grundsätzlich von oben auf die große Walze (und nicht wie vorgesehen von unten über den Einzugsschlitz, der sich unterder kleinen Walze befindet). Am gleichmäßigsten werden die verschiedenen Farben im Garn verteilt, wenn man dünne Streifen der Kammzüge neben- und übereinander auf die Walze laufen lässt.


Bei einkardierter Seide verspinnt sich die Mischung leichter und gleichmäßiger, wenn der Seidenstrang nur ca. 15 cm lang ist, gut aufgelockert und die Seide nur ganz leicht von den kleinen Drahthaken der Walze erfasst und dünn eingearbeitet wird. (Achtung, Seide nie schneiden, sondern den Strang auflockern und in der Länge auseinander ziehen.)


Nicht vergessen: Nicht zu viele Fasern auf einmal einziehen lassen. Das vermindert die Schlaufenbildung und das Drehen der Kurbel geht viel leichter. Außerdem bleiben weniger Fasern auf der kleinen Trommel hängen.

Nach jedem kardieren und auch immer mal zwischendurch: die Walzen mit der Handkarde und der Ahle reinigen. Auch unter der Kardermaschine sammeln sich immer kleine Faserreste an, die man am einfachsten durch kurzes pusten von der Seite entfernt.


Nimmt man das Batt von der Kardiermaschine und lässt es ein zweites Mal durchlaufen, so verschwimmen die enthaltenen Farben schon deutlich. Ergebnis ist ein zwei- oder mehrfarbiges Garn, bei dem die Einzelfarben nicht mehr so klar getrennt sind wie beim ersten Durchlauf.
 

Damit die Einzelfarben beim zweiten Durchlauf noch erhalten bleiben, sollte man das Batt wenig drehen und das Material von oben aufziehen lassen. Hierbei kann man es etwas mit den Fingern andrücken, denn auch das vermindert das Verschwimmen der Farben zu einem einheitlichen Ton.

Hier nun das fertige Garn (1 Durchlauf) und die daraus gestrickten Handstulpen.


2 Kommentare:

  1. Liebe Beatrice, vielen Dank für deine tollen Infos zum Thema KARDIEREN! Für mich als Kardieranfängerin sind sie absolut hilfreich und ich freue mich schon auf den nächsten Post dazu.
    Sabine

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  2. Großartiger Beitrag! Freue mich schon ganz doll auf die weiteren versprochenen Teile zum Thema Kardieren. Hoffentlich ganz bald! Vielen Dank!

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